Tadeusz Konwicki, geboren am 22. 6. 1926 in Nowa Wilejka bei Wilna (Litauen). Besuchte das Sigmund-August-Gymnasium in Wilna. Nach Kriegsausbruch 1939 wurden die offiziellen Schulen geschlossen, Konwicki konnte aber dank konspirativer Unterrichtsveranstaltungen 1944 die Matura ablegen. Juli 1944 bis April 1945 nahm er am Partisanenkampf der polnischen Armia Krajowa (AK) teil. Nach dem Sieg der Sowjetarmee musste er Litauen verlassen. In Krakau studierte er an der Jagiellonen-Universität Polonistik und arbeitete gleichzeitig in der Redaktion der Zeitschrift „Odrodzenie“. Seit die Zeitschrift 1947 ihren Sitz nach Warschau verlegte (Zusammenschluss mit der Zeitschrift „Kuźnica“ zur „Nowa Kultura“), lebte Konwicki dort als Schriftsteller und Filmschaffender. – Konwicki war in seinen ersten Jahren in Warschau aktives Mitglied der literarischen Gruppe „Pryszczaci“ (Die Pickligen), die den sozialistischen Realismus vertrat. 1951 trat er in die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei und den Polnischen Schriftstellerverband ein. Die „Pryszczaci“ lösten sich Ende 1956 auf. 1966 wurde Konwicki aus der Partei ausgeschlossen. Seit 1977 veröffentlichte er seine Bücher in inoffiziellen polnischen oder in westlichen Verlagen. Der unter Kriegsrecht 1981 aufgelöste Schriftstellerverband wurde 1983 neu gegründet; Konwicki trat ihm nicht mehr bei. Seit 1987 erscheinen seine Bücher wieder bei offiziellen Verlagen. 1994 trat Konwicki erstmals als Theaterregisseur hervor. Er starb am 7. Januar ...